Das ist das Ende

Titel: Das ist das Ende (This Is The End)
Regie: Seth Rogan, Evan Goldberg
Musik: Henry Jackman
Darsteller: Jay Baruchel, Seth Rogan, James Franco

Der kanadische Schauspieler Jay Baruchel (Jay Baruchel) reist nach Los Angeles, um seinen alten Kumpel und Schauspielkollegen Seth Rogan (Seth Rogan) zu besuchen. Baruchel hat sich auf ein paar Tage trauter Zweisamkeit, die mit Hamburgern, 3D-Filmen und Dope gefüllt werden, eingestellt. Doch dann erzählt ihm Rogan von seinen Plänen, die große Party in James Francos (James Franco) Mega-Villa zu besuchen. Obwohl Baruchel dem gesamten Hollywood-Gehabe abgeneigt ist, begleitet er seinen Kumpel zur Feier – und ist augenblicklich genervt. Besonders unangenehm ist das großspurige Kunstgelabere des Gastgebers, sowie die aufdringliche und aufgesetzt wirkende Freundlichkeit Jonah Hills (Jonah Hill). Ein bis zum Anschlag abgefüllter Michael Cera (Michael Cera), der in seinem Suff weibliche Partygäste wie Rihanna (Rihanna) begrapscht, setzt dem Ganzen die Krone auf. Doch dann, auf dem Höhepunkt der Feier, beginnt das eigentliche Problem: Draußen geht die Welt unter. Menschen werden von ominösen Lichtstrahlen in den Himmel gezogen, Feuerbrände wüten in ganz Hollywood und gigantische Senklöcher tun sich auf. Während die meisten der Partygäste bereits hier drauf gehen, gelingt es Rogan, Baruchel, Franco, Hill und Craig Robinson (Craig Robinson), sich zurück in die Villa zu retten. Die Gruppe verbarrikadiert sich, häuft die verbliebenen Lebensmittel an und spekuliert wild über die Hintergründe der Ereignisse. Ist es eine Alien-Invasion? Ein Zombie-Angriff? Oder doch die biblische Apokalypse? Die Lage der Freunde spitzt sich weiter zu, als der egoistische und absolut unberechenbare Danny McBride (Danny McBride) zur Gruppe hinzustößt und viele ungelöste Beziehungsfragen hochkochen – während draußen die Welt weiter in irrwitzigem Chaos versinkt.

„Das ist das Ende“ ist ein geiler Film. Meine Wortwahl ist passend und im Grunde könnte man die Kritik bereits hier beenden, aber ein wenig möchte ich doch noch dazu schreiben.

Die Drehbuchidee, welche laut Rogan die verantwortlichen Studiobosse an der Zurechnungsfähigkeit der Beteiligten zweifeln ließ, ist simpel, aber genial: Eine Gruppe befreundeter Darsteller, die bereits mehrere gemeinsame Projekte hatte (beispielsweise „Superbad“ oder „Ananas Express“), spielt fiktive und überzogene Versionen ihrer tatsächlichen Persönlichkeiten und feiert eine Party, während vor der Tür die Welt untergeht. Diese originelle Idee sorgt auch im Film für viele Lacher, da sich die Schauspieler in überspitzter Art und Weise gegenseitig aufs Korn nehmen. So muss es sich der umtriebige und literarisch gebildete Franco gefallen lassen, als arroganter Kunstdödel gezeichnet zu werden, während man Rogan mangelnde schauspielerische Fähigkeit reinwürgt. Außerdem finden auch die bisherigen Werke des Casts ihre Erwähnung, wenn sich die bekifften Darsteller über ein Sequel zu „Ananas Express“ unterhalten oder sich im Keller Francos gestohlene Requisiten seiner früheren Filme finden lassen.

Ein weiterer Pluspunkt von „Das ist das Ende“ sind die vielen Cameo-Auftritte verschiedener Stars und Sternchen, die sich konsequenterweise ebenfalls alles selbst spielen. Die Trailer haben ein Mitwirken von Michael Cera, Rihanna und Emma Watson bereits verraten, doch daneben gibt es noch einige weitere Brüller. Besonders ein bestimmter Hollywood-Schönling, der sich auf abartigste Art und Weise zum Affen macht, wird beim Zuschauer seinen Eindruck hinterlassen. Doch aus Spoilergründen werden hier keine weitere Namen genannt. Rückblickend hätte es ruhig noch ein paar mehr solcher Cameos geben dürfen, doch das ist Meckern auf hohem Niveau.

Der Film reiht einen Gag nach dem anderen und streut – entsprechend der Thematik – immer wieder gruselige und gelegentlich äußerst blutige Elemente ein. Hin und wieder befindet sich der derbe Humor auch an der Grenze des guten Geschmacks, aber da wirklich jede Pointe sitzt und schonungslos ausgekostet wird, gelingt es dem Film stets, den Bogen zu schlagen. Als roter Faden dienen die Beziehungsgeflechte zwischen den Personen und insbesondere die gefährdete Freundschaft zwischen Rogan und Baruchel. Am Ende entwickelt der Film sogar eine Art Botschaft, aber die ist derart dezent und überdeckt von Absurditäten, dass niemand einen moralisierenden Kurs fürchten muss. Ein Vorteil von „Das ist das Ende“ ist auch, dass offensichtlich jeder der Beteiligten Spaß am Projekt hatte und sich hierbei nichts und niemand ernst nimmt. Handwerklich lässt sich auch ansonsten nichts kritisieren. Es ist Rogans erste Regiearbeit, aber angefangen vom Schnitt über die Beleuchung bis hin zum Soundtrack passt hier alles. Dennoch: Für zart besaitete Menschen oder ausschließliche Freunde des dezenten Humors ist dieser Höllenritt nicht geeignet.

Ich jedenfalls habe ich mich trotz minimaler Längen im Mittelteil und etwas zu ausufernder CGI großartig unterhalten gefühlt. Wer einen Film wie „Ananas Express“ mag und es auch eine Spur heftiger und surrealer vertragen kann, sollte hier die Kinokarte lösen. „Das ist das Ende“ ist eine hervorragende Komödie und ganz nebenbei einer der besseren Filme des Jahres. Es hagelt 8 von 10 Popcornguys!

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